24.02.2022 | 05:47 Uhr

Prozess um falsche Masken-Atteste: Angeklagter Arzt schweigt zu den Vorwürfen

Ein Arzt aus Passau soll zu Beginn der Corona-Pandemie falsche Atteste ausgestellt haben, die Patienten aus angeblich medizinischen Gründen von der Maskenpflicht befreiten.

Zum gestrigen (23.02.) Prozessauftakt am Amtsgericht Passau äußerte der 59-Jährige sich nicht zu den Vorwürfen. Seine Verteidiger erklärten vorab schriftlich, dass ihr Mandant freigesprochen werden müsse. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mediziner das Ausstellen von unrichtigen Gesundheitszeugnissen in 95 Fällen vor und fordert ein Berufsverbot. Die Atteste seien ohne vorherige Untersuchung und Befunderhebung erstellt worden. Drei Frauen sagten als Zeugen aus. Eine von ihn gab an, seit 18 Jahren Patientin bei dem Arzt zu sein und das Attest für ihren Sohn und ihre zwei Töchter benötigt zu haben. Zwei Frauen waren ihren Aussagen zufolge durch Mund-Propaganda auf den Arzt aufmerksam geworden und hatten die Atteste für ihre Kinder geholt. Es sind zunächst sieben weitere Verhandlungstage geplant. Das Urteil könnte am 10. Mai gesprochen werden. Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich am Mittwoch vor Prozessbeginn einige Sympathisanten und Gegner des Arztes versammelt. Als der Angeklagte nach der Verhandlung auf die Straße trat, bekam er von seinen Unterstützern Applaus.
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